Swing-Verträge

Swing-Optionen sind übliche Komponenten in Gasverträgen, welche die Möglichkeit bieten, das vertraglich vereinbarte Volumen im Rahmen einer Reihe von Einschränkungen zu variieren. Sie werden auch als Take-or-Pay-Verträge, unterbrechbare Verträge oder lastvariable Verträge bezeichnet.

Nutzen

1. Spot-Optimierung: tägliche Ableitung?

An jedem Tag des Vertragszeitraums gibt die Swing-Bewertung an, wie viel Gas aus dem Vertrag abgeleitet werden soll. Anhand von Grenzpreisen wird bestimmt, oberhalb welches Preises die maximale Vertragsmenge und unterhalb welches Preises die minimale Vertragsmenge nominiert werden soll. Zusammen mit den Grenzpreisen anderer Speicheranlagen und Swing-Verträgen kann ein Portfoliomanager ein Ranking der Anlagen von niedrigen zu hohen Opportunitätskosten erstellen und auf diese Weise die Portfolios anhand einer internen Merit-Order optimieren.

2. Forward-Markt: Risiken akzeptieren oder Gewinne sichern?

KySwing zeigt an, mit welchen Forward-Transaktionen Risiken optimal gehedgt und Gewinne gesichert werden können. Benutzer können dabei zwischen zwei Ertragssicherungsstrategien, nämlich dem inneren Hedging und dem Delta-Hedging auswählen. Das Programm empfiehlt ggf. das Hedging nur für eine Anlage, für mehrere Anlagen zusammen oder für ein Portfolio von Anlagen.

3. Vertragsbewertung: Wie hoch liegt ein fairer Preis?

Das Swing-Modell berechnet den fairen Preis eines Swing-Vertrags. Das Modell zeigt, welcher Teil ein innerer Wert ist, der einfach zu erzielen ist, und welcher Teil als äußerer Wert eine aktivere Trading-Strategie benötigt. Die äußeren Werte ergeben sich aus einem intuitiven und realistischen Monte-Carlo-Simulationsmodell.

Auf die simulierten Preisszenarien wird eine Kombination aus Forward- und Spot-Trading-Strategien angewendet, dabei werden fortlaufende innere Werte und Least Squares Monte-Carlo-Verfahren verwendet. Diese Art der Bewertung erbringt eine faire Beurteilung des künftigen Werts. Eine weitere Funktion dieses Modells ist das Backtesting: Es zeigt, wie viel Geld ein Benutzer in der Vergangenheit mit einer bestimmten Trading-Strategie erwirtschaftet hätte.

Funktionen

Alle vertraglichen Beschränkungen werden in der Optimierung berücksichtigt. Dazu zählen volumetrische Beschränkungen zu mindestens einer Vertragsperiode (z. B. tägliche, monatliche oder jährliche Beschränkungen). Darüber hinaus übernimmt KySwing Verträge auf der Grundlage mehrerer Spot- und Forward-Index-Produkte.

KySwing ist vollständig in die KYOS-Analyseplattform integriert. Automatisierte Datenfeeds ermöglichen stets aktuelle Bewertungen der Swing-Verträge. Schließlich lässt sich die Software auch in die ETRM-Systeme anderer Anbieter integrieren.

Methodik

KySwing basiert auf fortschrittlichen Techniken der Monte-Carlo-Simulation. Wichtige Merkmale sind das auf den Mittelwert zurückkehrende Multifaktormodell mit langfristigen, kurzfristigen und saisonalen Dynamiken. Die Benutzer können auch ihre eigenen Preissimulationen importieren oder die Simulationen von KySim verwenden.

Optimale Handels- und Betriebsentscheidungen werden mithilfe der Methode der kleinsten Quadrate der Monte-Carlo-Studie berechnet. Die Fristenstruktur der Volatilität und andere Simulationseingaben werden durch das enthaltene Kalibrierungs-Tool völlig problemlos aus historischen Daten ermittelt. Durch Überschreibung der historischen Volatilitätsschätzungen können aber auch implizierte Optionsschwankungen verwendet werden.

Themen

• Kraftwerke
• Gasspeicherung
• Swing-Verträge
• Energieoptionen